Geniale Musikwerke zeichnen sich oftmals dadurch aus, dass sie von mehreren sich überlagernden Sinnschichten durchzogen werden.
Das trifft auch auf Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ zu. Verborgen in einem multiplen Sinngefüge offenbart Wagner in diesem Musikdrama zwei seiner
in früher Kindheit erlittenen traumatischen Verletzungen und gibt uns Kunde davon, welche leidvollen Traumafolgestörungen ihn sein Leben lang begleitet haben.
Diese sehr persönliche Trauma-(Re-)Inszenierung lässt sich nicht nur im Text, sondern auch in der Musik nachverfolgen, was durch ausgewählte Musikbeispiele illustriert werden soll.
Bernd Oberhoff wurde in Berlin geboren und ist in Hohenlimburg (Nordrheinwestfalen) aufgewachsen. Nach dem Studium der Psychologie in Münster war er Dozent an einer
Fortbildungsakademie in Münster. 1978 promovierte er zum Dr. phil. 2000 Habilitation und Gastprofessor und Privatdozent für Soziale Therapie an der Universität Kassel.
Seit 1988 freiberufliche Tätigkeit als Supervisor für Teams und Organisationen. Weiterbil-dung zum Gruppenanalytiker. Leiter des alljährlichen Coesfelder Symposium Musik & Psyche.
Gründungs- und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse und Musik. Entwicklung des neuen For-schungsbereichs „psychodynamische Musikanalyse“.
Zahlreiche Publikationen. Nebst psychoanalytischen Opernführer z.B. Opern von Mozart, Wagner, Gluck, Beethoven’s Fidelio verfasste er Bücher zur psychodyna-mischen
Musikanalyse, z.B. über Musik von Heinrich Schütz, über das Unbewusste in der Musik und vieles mehr. Dazu kommen Schriften zum Thema „Uebertragung und Gegenübertragung
in der Supervision“. Herr Oberhoff war jahrelang Kammerchorleiter und Fagottist im Mozartorchester Münster.
Datum: Freitag, 21. September 2018, 20:00 - 22:00 Uhr
Ort: Hotel Waldstätterhof, Zentralstrasse 4, Luzern
Unkostenbeitrag für Nichtmitglieder: Fr. 20.-, für (KJF-) Studierende: Fr. 10.-