Wir diskutieren die Frage, ob die Metapsychologie auch ohne einen Todestrieb auskommen kann, wie dies der französische Psychoanalytiker Michel de M’Uzan postuliert. Unter dem Gesichtspunkt der Quantität betrachtet, stehen sich Bindung und Entbindung gegenüber: Bindung des Triebs an Repräsentanzen oder Entbindung und damit reine Abfuhr der Triebquantität. Der Gegensatz von Eros und Thanatos wird in einer monistischen Triebtheorie aufgehoben. Anhand zweier Filme, Fritz Langs „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ von 1931 und Jean-Pierre Jeunets „Amélie de Montmartre“ von 2001, wird illustriert, welche Konsequenzen diese Thesen nicht nur für das Krankheitsverständnis, sondern auch für die klinische Praxis haben.
Yvonne Frenzel Ganz, lic. phi., Dipl- Päd, Studium von Soziologie, Pädagogik und
Psychologie, Fachpsychologin für Psychotherapie (FSP), Psychoanalytikerin SGPsa/IPA,
in freier Praxis in Zürich, Mitglied und Dozentin des Freud-Instituts Zürich (FIZ). Initiantin
des Zürcher Projektes „Cinépassion“ (www.cinepassion.ch), zahlreiche
Filmbesprechungen. Diverse Publikationen zu Psychoanalyse und Film, gemeinsam mit
Michael Döhmann (2014) Herausgeberin einer deutschsprachigen zweibändigen Ausgabe
von Schriften Michel de M’Uzans im Psychosozial Verlag.
Michael Döhmann, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH,
Psychoanalytiker SGPsa/IPA, in eigener Praxis für Erwachsene, Kinder und Jugendliche.
Mitglied und Dozent des Freud-Instituts Zürich.
Unkostenbeitrag für Nichtmitglieder: Fr. 20.-, für (KJF-)Studierende: Fr. 10.-