PSYCHOANALYTISCHES SEMINAR LUZERN


Wintersemester 2017/18

Psychoanalytische Konzepte psychosomatischer Zusammenhänge:
Von Freud über Alexander bis zu Smadja

Vortrag von

Kurt Laederach, Bern


Vorausblick: «In diesem Referat werde ich versuchen, die psychoanalytischen Konzepte vom Zusammenhang zwischen Psyche und Soma von den Anfängen des Werkes von Sigmund Freud über die Auffassungen von Ferenci, Alexander, Engel, de M’Uzan bis zu Smadja zu skizzieren. Die unterschiedliche Konzeptualisierung dieser Interaktionen und die Frage der Spezifität der Symptomatologie werde ich anhand der Geschichte der Forschung von der Zeit Freuds in der Neurologie bis zu der Spezifitätstheorie Alexanders aufzeigen. Die französische Psychoanalyse hat von Beginn an andere Vorstellungen über diese Problematik entwickelt. So schufen Marty und de M’Uzan den Begriff der «pensée opératoire» der dem «Alexithymie»-Konzept Alexanders und seiner Nachfolger widerspricht, aber theoretisch wie therapeutisch wohl ein grösseres Verständnis der Zusammenhänge ermöglicht als letzteres. Schliesslich werde ich versuchen, anhand der Objektbeziehungstheorie, der Ich-Psychologie, der Triebtheorie und neuerer hybrider Theoretisierungen, das psychoanalytische Verstehen und Durcharbeiten dieser Störungen aufzuzeigen.»


Curriculum Vitae von Prof. Dr. med. Kurt Läderach: «Geboren in Bern, absolvierte ich das Medizinstudium an der Universität Bern und erwarb dort auch meinen Doktortitel. Die postgraduale Weiterbildung führte mich nach Zürich und auch ins Ausland (Deutschland, Frankreich, England und USA). Nach meiner Rückkehr leitete ich als Internist und Chefarzt-Stellvertreter der Medizinischen Universitätspoliklinik Bern über viele Jahre die Einheit Psychosomatik und Psychosoziale Medizin. Neben der Inneren Medizin deckte ich die Fachbereiche Psychokardiologie, Psychoendokrinologie und Psychosomatik ab. In meiner Forschungstätigkeit im Bereich des autonomen Nervensystems beschäftigte ich mich mit dem Grenzbereich zwischen Psyche und Soma. So erhielt ich im Jahr 2003 die Venia docendi der Medizinischen Fakultät für das Fach Innere Medizin, Psychosomatik und Psychosoziale Medizin und kurze Zeit später die Professur. An Publikationen kann ich über 120 Artikel in Fachzeitschriften und Büchern vorweisen. Im Jahre 2007 übernahm ich den Bereich Adipositas, Ernährungspsychologie, Autonomes Nervensystem und Prävention von Essstörungen am Inselspital. Dort stand die Erforschung der Zusammenhänge von psychischem Funktionieren und den Essstörungen bei adipösen und anorektischen Patient/innen im Zentrum. Daneben führte und führe ich seit Jahren Weiterbildungen und Supervisionen (im psychoanalytischen Sinn) mit Psychologinnen und Ärzten innerhalb und ausserhalb des Inselspitals durch. Im Jahr 2013 entschloss ich mich, eine Praxis zusammen mit meiner Frau zu eröffnen. So arbeite ich heute zu 80% in der Praxis und weiterhin zu 20% am Inselspital. Zusätzlich erfülle ich einen Lehrauftrag für Medizinethik an der Universität Bern. Meine psychoanalytische Ausbildung eignete ich mir ich in Zürich und in Bern an und erhielt als Kandidat der SGPsa die «Recevabilité».»

Datum: Donnerstag, 19. Oktober 2017, 20:15- 21:45 Uhr

Ort: Hotel Waldstätterhof, Luzern